Ein "Unterstützungskreis", auch "Patenkreis", "Förderkreis", "Solidaritätskreis" oder "Spendenkreis" genannt, ist eine Finanzierungsmöglichkeit für Auslandsaufenthalte – insbesondere bei teilgeförderten Freiwilligendiensten.
Einen Unterstützungskreis aufzubauen, bedeutet Geld zu sammeln – durch Spenden oder selbstorganisierte Aktionen und Veranstaltungen. Wie du dabei genau vorgehst, ist dir überlassen.
Durch eigene Aktionen und Veranstaltungen hast du auch die Chance, andere Menschen an deinem Vorhaben teilhaben zu lassen und dir außerdem neue Fähigkeiten anzueignen.
"Warum soll ich denn für einen Freiwilligendienst, der im Ausland stattfindet, 5.000€ bezahlen? Ich arbeite doch dort für ein Jahr?" Diese Frage stellen sich viele junge Menschen. Aus dem Blickwinkel der Organisationen, die Jugendliche im Ausland aufnehmen, klärt sich die Frage schnell: Für jede/-n Freiwillige/-n, fallen Kosten für Unterbringung, Verpflegungskosten, Verwaltung, Betreuung, Seminare usw. an. Meist kommen die Freiwilligen direkt nach dem Schulabschluss, sprechen die Landessprache nicht, sind vielleicht das Klima nicht gewohnt und müssen betreut und angelernt werden, was einen größerer Aufwand für die Organisation bedeuten kann. Viele Projekte erhalten in ihrem Land jedoch keine Zuschüsse, sodass nicht alle Kosten von der Aufnahmeorganisation finanziert werden können.
Einen großen Teil der Förderung leisten Förderprogramme des Bundes wie IJFD, weltwärts oder kulturweit. Nur das Europäische Solidaritätskorps, das von der EU finanziert wird, ist für Freiwillige kostenlos (abgesehen von einer möglichen Beteiligung an den Reisekosten). Während bei weltwärts ca. 75% finanziert werden, arbeiten IJFD und kulturweit mit festen Zuschüssen, sodass die Eigenanteile stark von Zielland und Projekt abhängen. Letztendlich entscheiden jedoch die Entsendeorganisationen in Deutschland darüber, ob es überhaupt einen Eigenanteil gibt und wie hoch dieser sein sollte. Hier kommt der Unterstützungskreis ins Spiel.
Dein Unterstützungskreis – das sind die Leute, die deinen Freiwilligendienst möglich machen. Deine Familie, Bekannte, ehemalige Lehrer/-innen, der/die Bürgermeister/-in deiner Stadt/Gemeinde, lokale Unternehmen oder Vereine – jede/-r, der/die sich bereit erklärt, deinen Freiwilligendienst zu unterstützen, kann Teil deines Unterstützungskreises werden. Dafür müssen er/sie nicht unbedingt Geld spenden. Auch Freunde, die bei deiner Unterstützungskreis-Aktion mithelfen, tragen zur Realisierung deines Auslandsaufenthaltes bei.
Die Beziehung zwischen dir und deinem Unterstützungskreis geht in beide Richtungen. Für ihre Großzügigkeit haben deine Unterstützer/-innen eine Gegenleistung verdient. Wie diese Gegenleistung aussieht, ist dir selbst überlassen: Ob du sie in einem Blog über deine Erlebnisse im Ausland informierst oder eine Unterstützerparty veranstaltest – deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Viele sind zunächst abgeschreckt, wenn sie lesen, dass der Aufbau eines Unterstützungskreises erwartet wird. „Ich möchte fremde Menschen nicht um Geld fragen – wer würde mich schon finanzieren?“
Bei Unterstützungskreisen geht es um viel mehr als nur um Geld:
Wenn du deinen Unterstützungskreis im Rahmen eines geförderten Freiwilligendienstes aufbaust, sollte deine Entsendeorganisation immer deine erste Anlaufstelle sein. Die Herangehensweise an das Thema Unterstützungskreis, die Höhe der Eigenbeteiligung und auch die Maßnahmen zum Aufbau des Unterstützungskreises können von Organisation zu Organisation sehr unterschiedlich sein. Daher solltest du, bevor du loslegst, alles genau mit deiner Entsendeorganisation besprechen.
Weitere Infos sowie Ideen & Tipps für Aktionen, findest du in unserer Broschüre "Unterstützungskreis".