Fair Reisen

Du bist umweltbewusst und führst einen nachhaltigen Lebensstil? Diese Werte musst du auf einer Auslandsreise nicht über Bord werfen. Denn Nachhaltigkeit und Reisen lassen sich gut vereinen. Hier findest du Tipps, wie du deinen Auslandsaufenthalt fair und nachhaltig gestaltest. So kannst du ohne schlechtes Gewissen in dein Auslandsabenteuer aufbrechen!

Entdecke in unserer CHECKLISTE Tipps, wie du nachhaltig reisen kannst

Junge Frau schiebt Fahrrad über Wiese

Wie funktioniert fair reisen?

Dass Flugreisen nicht gerade umweltfreundlich sind, ist dir bestimmt längst bekannt. Doch faires Reisen umfasst noch mehr, als auf Flüge zu verzichten. Das kannst du alles tun, um auf umweltfreundliche Weise die Welt zu entdecken:

  • Alternativen nutzen

Bei Zug- oder Busreisen bist du zwar länger unterwegs, aber wie heißt es so schön: Der Weg ist das Ziel. Das sogenannte „Slow travelling“ liegt im Trend. Du hast Zeit, langsam anzukommen und das Land schon bei der Hinfahrt näher kennenzulernen. Malerische Landschaften, historische Bahnhöfe, neue Bekanntschaften. Schon bei deiner Ankunft wirst du einiges zu erzählen haben. Mit dem Schadstoff-Vergleich kannst du nachverfolgen, wie viel du mit deiner Alternative eingespart hast.

Tipp: Benutzt du Online-Tickets statt ausgedruckter Tickets, minimierst du zugleich unnötigen Papierverbrauch.

Im Schlaf ans Ziel kommst du mit Nachtzügen. Welche Verbindungen es gibt, findest du u.a. auf folgenden Seiten: https://nachtzug-urlaub.de/nachtzug-finden, https://back-on-track.eu/night-train-list/, https://nachtzugkarte.de.

Willst du lieber mit dem Auto fahren, nutze Mitfahrgelegenheiten und lerne nette Leute kennen. Inzwischen gibt es einige Portale, mit denen du unkompliziert eine Mitfahrgelegenheit suchen oder auch anbieten kannst (z.B. Blablacar, drive2day).

  • wenn es doch das Flugzeug sein muss

Du musst fliegen? Wer mit dem Flugzeug reist, kann mit einer CO2-Kompensation einen Beitrag für den Klimaschutz leisten. Wie das funktioniert, erklärt das Europäische Verbraucherschutzzentrum Deutschland in seinen Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Wenn du Direktflüge wählst, sparst du dir nicht nur Zeit und Nerven, sondern trägst auch gleichzeitig zu einem verringerten Schadstoffausstoß bei.

  • sparsam packen

Beim Gepäck gilt: Weniger ist mehr. Wenn du beim Gepäck sparst, wirkt sich das positiv auf den Treibstoffverbrauch aus. Nimm also nur so viel mit, wie viel du wirklich brauchst. Eine Packliste kann hilfreich sein, um konsequent zu bleiben. 

  • sich informieren

Stelle dich schon vor deiner Reise auf dein Zielland ein. Informiere dich über die Kultur und ihre Gewohnheiten. Zur Kultur gehört auch die Sprache. Mach dir also die Mühe und lerne ein paar Standard-Phrasen in der Fremdsprache auswendig. Damit zeigst du den Menschen im anderen Land Respekt und auch Interesse an der Kultur. Du wirst sehen, die Menschen werden das zu schätzen wissen und dir mit mehr Offenheit begegnen. Es ermöglicht dir einen anderen Zugang zu Land und Leuten.

  • Unterkunft bewusst wählen

Beim fair reisen spielt auch die Wahl der Unterkunft eine Rolle. Suche dir privat geführte Hotels anstatt große Hotelketten und unterstütze so die lokale Gemeinde. Eine gute Orientierung bei der Unterkunftssuche bietet das Eco-Label. Damit werden Unterkünfte und Veranstaltungsorte ausgezeichnet, die ein Nachhaltigkeits-Konzept verfolgen.

  • den richtigen Reiseveranstalter finden

Solltest du deine Reise nicht privat, sondern über einen Reiseveranstalter buchen wollen, kannst du schon von Anfang an auf die Wahl eines nachhaltigen Unternehmens setzen. 

Im forum anders reisen e.V. haben sich über 100 Reiseveranstalter zusammengeschlossen, die sich für nachhaltigen Tourismus engagieren. Sie bieten u.a. Pauschalreisen, Kreativurlaub, Wandern oder Urlaub in WWF-Projekten: www.forumandersreisen.de

Auf der Webseite der Anderswo GmbH gibt es Tipps rund um nachhaltiges Reisen in Europa sowie Serviceinformationen zu Anreise, Unterkunft und Reiseveranstaltern: www.wirsindanderswo.de

Nachhaltige Auslandsprojekte erkennen

Im Internet kursieren eine Vielzahl an Freiwilligenprojekten, bei denen sich Freiwillige für Umwelt, Tiere und Menschen einsetzen können. Solche Projekte stehen häufig in der Kritik, da der Hilfsgedanke der Jugendlichen ausgenutzt werde, um daraus Profit zu schlagen. Ein wirklich nachhaltiges Projekt zeichnet sich dadurch aus, dass sowohl die Jugendlichen, als auch die Bevölkerung vor Ort davon profitieren – und das auch noch nach dem Freiwilligeneinsatz. Bei staatlich geförderten Freiwilligeneinsätzen bist du grundsätzlich auf der sicheren Seite, da die Organisationen im Vorhinein geprüft werden und gewisse Qualitätsstandards einhalten müssen. Bei Angeboten kommerzieller Anbieter kann es hingegen schwierig sein zu erkennen, ob es sich um Voluntourismus-Angebote oder wirklich um sinnvolle und nachhaltige Projekte handelt. Schau dir die Organisationen also ganz genau an: Legen sie Informationen transparent dar? Werden die Freiwilligen auf den Einsatz vorbereitet? Gibt es eine Betreuung während des Aufenthaltes? Anhand dieser Kriterien kannst du dich bei deiner Suche nach einer seriösen Organisation orientieren.

Tipps für mehr Nachhaltigkeit

Das kannst du konkret tun, um für mehr Nachhaltigkeit in deinem Alltag - auch während deinem Auslandsaufenthalt - zu sorgen:

  • LOKALE UNTERNEHMEN UNTERSTÜTZEN
    In jeder Stadt und sogar auf dem Dorf finden häufig Wochenmärkte statt, wo du regionales Obst und Gemüse kaufen kannst. Schau erst dort vorbei, bevor du im Supermarkt einkaufst. Damit unterstützt du die Bauern vor Ort und kaufst gleichzeitig günstig und sogar unverpackt ein. Wenn du auf der Suche nach Souvenirs für Familie oder Freunde bist, werfe doch mal einen Blick in kleine lokale Geschäfte. Hier findest du nicht den typischen Ramsch aus der Massenproduktion, sondern authentische und traditionell hergestellte Mitbringsel.
  • BEWUSSTE ERNÄHRUNG
    Auf Platz eins der umweltbelastenden Faktoren steht die Ernährung. Auf tierische Produkte (so viel wie möglich) zu verzichten, stellt somit einen wichtigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit dar. In Indien, USA oder Kanada wirst du auf eine vielfältige vegetarische und vegane Küche treffen. In manch anderen Ländern hingegen ist eine fleischlastige Ernährung Teil der Kultur. Man muss sich also bewusst sein, dass man dort keine Fülle an veganen Ersatzprodukten im Supermarkt oder eine große Auswahl vegetarischer Gerichte im Restaurant findet. Um vorab darauf vorbereitet zu sein, kannst du dich bereits vor deinem Aufenthalt informieren: Wie heißen Lebensmittel, die du nicht essen darfst oder die du gerne isst, in der Fremdsprache? Wo gibt es in der Nähe deiner Unterkunft oder deines Arbeitsortes vegetarische oder vegane Restaurants? Es gilt also flexibel zu sein, sich informieren und ausprobieren.
  • MÜLL VERMEIDEN
    Mülltrennung oder Pfandsysteme gibt es vielen Länder nicht. Wichtiger ist es deshalb, Müll gänzlich zu reduzieren. Du kannst zum Beispiel deinen eigenen Jute-Beutel zum Einkaufen benutzen, um Plastikbeutel zu vermeiden. Oder benutze eine Glas- oder Metallflasche, die du auffüllen und wiederverwenden kannst. In manchen Ländern haben sich schon Unverpackt-Läden durchgesetzt, wo du ganz ohne Verpackungsmüll einkaufen kannst. Die Verbraucherzentrale und der WWF geben noch mehr hilfreiche Tipps zur Vermeidung von Plastikmüll im Alltag. Ein Strandtag oder ein Waldspaziergang lässt sich gut mit einer kleinen Aufräum-Aktion verbinden. Habe stets eine kleine Mülltüte dabei, um achtlos weggeworfenen Müll aufzusammeln und der Umwelt etwas Gutes zu tun. Wenn du keine Lust hast, das alleine zu tun, kannst du dich auch einer größeren Gruppe anschließen. Häufig gibt es lokal organisierte Aufräumaktionen oder spezielle Workcamps oder Jugendbegegnungen, die unter dem Motto „Clean Up“ und „Nachhaltigkeit“ stehen.
     

Mehr zum fairen Reisen

Noch mehr Informationen zum Thema „fair reisen“ findest du unter anderem auf folgenden Seiten: