Nachhaltig ins Ausland

Mit einem Auslandsaufenthalt, sei es bei einem Freiwilligendienst, Au-Pair Aufenthalt, Praktikum oder Auslandsemester, beginnt ein neuer Abschnitt fernab der Heimat. Auch wenn sich vieles ändert, dein nachhaltiger Lebensstil muss es nicht. Wir haben ein paar Tipps für dich, wie du deinen Alltag im Ausland nachhaltig gestalten kannst.

Junge Frau schiebt Fahrrad über Wiese

 

Nachhaltig um die Welt:

Entdecke in unserer CHECKLISTE Tipps, wie du nachhaltig reisen kannst

 

 

 

Warum ist nachhaltig leben und reisen wichtig?

Nachhaltigkeit bedeutet, verantwortungsbewusst und schonend mit der Umwelt umzugehen, so dass auch die Generationen nach uns von ihr profitieren können. Dabei ist es nicht nur die Natur, die unser Verhalten betreffen sollte. Ein nachhaltiger Lebensstil umfasst auch wirtschaftliche und soziale Faktoren. Nicht nur wir sollten von unserem Auslandsaufenthalt profitieren, sondern auch die Menschen vor Ort. Dabei reichen schon kleine Änderungen im Alltag aus, um etwas bewirken zu können.

Tipps für mehr Nachhaltigkeit

Das kannst du konkret tun, um für mehr Nachhaltigkeit in deinem Alltag zu sorgen:

  1. Fair Reisen

    Das Reisen ist einer der wichtigsten Einflussfaktoren auf die Umwelt. Was es bei einer Reise ins Ausland konkret zu beachten gilt, kannst du in unseren Tipps zum fair Reisen nachlesen.
    Aber nicht nur die Fahrt ins Ausland spielt eine Rolle, sondern auch Ausflüge und Touren vor Ort. Kurze Entfernungen können zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. So gelangst du an Orte, die du mit dem Bus oder Zug nie entdecken würdest und erfüllst auch gleichzeitig dein Sportpensum für den Tag.
  2. Lokale Unternehmen unterstützen

    In jeder Stadt und sogar auf dem Dorf finden häufig Wochenmärkte statt, wo du regionales Obst und Gemüse kaufen kannst. Schau erst dort vorbei, bevor du im Supermarkt einkaufst. Damit unterstützt du die Bauern vor Ort und kaufst gleichzeitig günstig und sogar unverpackt ein.
    Wenn du auf der Suche nach Souvenirs für Familie oder Freunde bist, werfe doch mal einen Blick in kleine lokale Geschäfte. Hier findest du nicht den typischen Ramsch aus der Massenproduktion, sondern authentische und traditionell hergestellte Mitbringsel.

  3. Bewusste Ernährung

    Auf Platz eins der umweltbelastenden Faktoren steht die Ernährung. Der Verzicht oder die Einschränkung des Konsums tierischer Produkte stellt somit einen wichtigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit dar. Der vegetarische oder vegane Lebensstil ist in Deutschland inzwischen Gang und Gäbe. Auch in Indien, USA oder Kanada wirst du auf eine vielfältige vegetarische und vegane Küche treffen. In manch anderen Ländern hingegen ist eine fleischlastige Ernährung Teil der Kultur. Man muss sich also bewusst sein, dass man dort keine Fülle an veganen Ersatzprodukten im Supermarkt oder eine große Auswahl vegetarischer Gerichte im Restaurant findet. Um vorab darauf vorbereitet zu sein, kannst du dich bereits vor deinem Aufenthalt informieren: Wie heißen Lebensmittel, die du nicht essen darfst oder die du gerne isst, in der Fremdsprache? Wo gibt es in der Nähe deiner Unterkunft oder deines Arbeitsortes vegetarische oder vegane Restaurants? Es gilt also flexibel zu sein, sich informieren und ausprobieren.

    Einen Beitrag zur vegetarischen und veganen Ernährung im Ausland hat Multikultur veröffentlicht.
  4. Müll vermeiden

    Mülltrennung oder Pfandsysteme gibt es vielen Länder nicht. Wichtiger ist es deshalb, Müll gänzlich zu reduzieren. Du kannst zum Beispiel deinen eigenen Jute-Beutel zum Einkaufen benutzen, um Plastikbeutel zu vermeiden. Oder benutze eine Glas- oder Metallflasche, die du auffüllen und wiederverwenden kannst. In manchen Ländern haben sich schon Unverpackt-Läden durchgesetzt, wo du ganz ohne Verpackungsmüll einkaufen kannst. Die Verbraucherzentrale und der WWF geben noch mehr hilfreiche Tipps zur Vermeidung von Plastikmüll im Alltag.

    Ein Strandtag oder ein Waldspaziergang lässt sich gut mit einer kleinen Aufräum-Aktion verbinden. Habe stets eine kleine Mülltüte dabei, um achtlos weggeworfenen Müll aufzusammeln und der Umwelt etwas Gutes zu tun. 

    Wenn du keine Lust hast, das alleine zu tun, kannst du dich auch einer größeren Gruppe anschließen. Häufig gibt es lokal organisierte Aufräumaktionen oder spezielle Workcamps oder Jugendbegegnungen, die unter dem Motto „Clean Up“ und „Nachhaltigkeit“ stehen.
  5. Nachhaltige Projekte erkennen

    Im Internet kursieren eine Vielzahl an Freiwilligenprojekten, bei denen sich Freiwillige für Umwelt, Tiere und Menschen einsetzen können. Solche Projekte stehen häufig in der Kritik, da der Hilfsgedanke der Jugendlichen ausgenutzt werde, um daraus Profit zu schlagen. Ein wirklich nachhaltiges Projekt zeichnet sich dadurch aus, dass sowohl die Jugendlichen, als auch die Bevölkerung vor Ort davon profitieren – und das auch noch nach dem Freiwilligeneinsatz. Bei staatlich geförderten Freiwilligeneinsätzen bist du grundsätzlich auf der sicheren Seite, da die Organisationen im Vorhinein geprüft werden und gewisse Qualitätsstandards einhalten müssen. Bei Angeboten kommerzieller Anbieter kann es hingegen schwierig sein zu erkennen, ob es sich um Voluntourismus-Angebote oder wirklich um sinnvolle und nachhaltige Projekte handelt. Schau dir die Organisationen also ganz genau an: Legen sie Informationen transparent dar? Werden die Freiwilligen auf den Einsatz vorbereitet? Gibt es eine Betreuung während des Aufenthaltes? Anhand dieser Kriterien kannst du dich bei deiner Suche nach einer seriösen Organisation orientieren.

     

Zu guter Letzt

Je nachdem, wie die Bedingungen im Ausland sind, wirst du feststellen, dass einige Maßnahmen schwieriger oder leichter umzusetzen sind. In einigen Ländern ist zum Beispiel das Leitungswasser nicht trinkbar. Dort wirst du eventuell notgedrungen auf Plastikflaschen zurückgreifen müssen. Doch auch mit kleinen Schritten wirst du die Möglichkeit haben, deinen Beitrag für die Umwelt zu leisten.