Aktuell ins Ausland? - Was zu beachten ist

Der Krieg in der Ukraine verängstigt und verunsichert viele Menschen in Deutschland und in ganz Europa. Das kann auch die eigene Auslandsplanung beeinflussen. Auf dieser Seite geben wir dir Infos, was du nun bei der Planung eines Auslandsaufenthalts beachten solltest, woher du zuverlässige Informationen bekommst und welche Alternativen zu einem Auslandsaufenthalt du hast.

Wenn du dich über die aktuelle Situation bzgl. Corona informieren möchtest, findest du hier Infos: rausvonzuhaus.de/corona

Flagge Ukraine

Was jetzt wichtig ist

Wer jetzt gerade über einen Auslandsaufenthalt nachdenkt, fragt sich vermutlich, ob der Krieg in der Ukraine Auswirkungen auf die eigenen Pläne haben könnte.

Die folgenden Hinweise und Tipps sollen dir helfen, eine wohlüberlegte Entscheidung zu treffen ob du ins Ausland gehen willst, wann und wohin und für wie lange du dann dort bleiben möchtest – oder ob du lieber erst einmal in Deutschland bleibst und dich von hier aus engagieren möchtest.

Unsere Tipps

  • Wenn du einen Aufenthalt in einem der angrenzenden Staaten der Ukraine geplant hast, informiere dich über die aktuelle Sicherheitslage auf den Seiten des Auswärtigen Amts.
  • Ein Auslandsaufenthalt auch in diesen ungewissen Zeiten kann – je nachdem wo und wann er stattfindet – sicher für dich als Teilnehmer*in durchgeführt werden und ein wichtiges Zeichen für den Frieden in Europa und ein Bestandteil für eine gemeinsame Zukunft aller Völker sein.
  • Wenn du beispielweise einen Auslandsaufenthalt ab September planst und dich jetzt z.B. für einen Freiwilligendienst im Rahmen des Europäischen Solidaritätskorps in Spanien bewirbst, oder wenn du dich für einen Schulaufenthalt, ein Au-pair, Praktikum oder ein Studiensemester im Ausland interessierst oder vielleicht ein DiscoverEU-Ticket gewonnen hast und eine Interrail-Reise planst, dann raten wir dir, erst einmal bei deinen Plänen zu bleiben. Wenn du unsicher bist, kontaktiere die Entsendeorganisation und frage nach, wie diese mit der Situation umgeht. Welche Konditionen gibt es für eine kurzfristige Absage, was sind die Stornierungs- und Rücktrittsregelungen?
  • Wenn du lieber deinen Auslandsaufenthalt absagen möchtest oder wenn deine Entsendeorganisation den Auslandsaufenthalt verschieben muss, gibt es einige Möglichkeiten, wie du trotzdem internationale Erfahrungen von zu Hause aus sammeln kannst! Du kannst zum Beispiel einen Freiwilligendienst in Deutschland leisten oder an einem virtuellen Freiwilligendienst teilnehmen. Oder du beginnst jetzt erst einmal mit einem Studium oder einer Berufsausbildung und gehst dann später ins Ausland. (Mehr Infos s. unten bei "Zeit für Plan B?")
  • Es gibt viele mögliche Zeitpunkte, ins Ausland zu gehen: Nicht nur während oder nach der Schule kannst du das machen, sondern auch während oder sogar nach der Ausbildung oder dem Studium. Die Altersgrenze für geförderte Auslandsaufenthalte liegt in der Regel bei 30 oder auch bei 35 Jahren. Das gilt auch für ungeförderte Programme wie Work & Travel, WWOOFen und Au-pair.

Möglichkeiten, in Deutschland zu helfen

Es gibt auch in Deutschland viele Möglichkeiten, sich rund um den Themenkomplex "Frieden", „Solidarität“, „Arbeit mit geflüchteten Menschen“ etc. zu engagieren:

  • In ganz Deutschland finden friedliche Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine statt, bestimmt auch in deiner Nähe. Demonstrieren ist ein wichtiges Mittel, um sich für Demokratie und den Frieden zu positionieren und um Solidarität mit Kriegsopfern und geflüchteten Menschen zu zeigen.
  • Achte darauf, was für Informationen du liest und verbreitest: Sind sie wirklich seriös? Die Nachrichtenlage ist unübersichtlich und die Gefahr von Falschnachrichten ist groß. In den sozialen Netzwerken werden auch jetzt wieder nicht vertrauenswürdige Nachrichten und unseriöse Spendenaufrufe geteilt. Eine gute Anlaufstelle für Informationen ist www.ukraineverstehen.de: Hier kommen Ukraine-Expert*innen zu Wort. Und diese Guidelines im Umgang mit Quellen möchten wir ebenfalls empfehlen: #Faktenfuchs "Ukraine-Krieg" von BR24
  • Du kannst dich ehrenamtlich in Deutschland für geflüchtete Menschen einsetzen. Erkundige dich bei deiner Stadtverwaltung oder bei gemeinnützigen Organisationen vor Ort, für welche Tätigkeiten ehrenamtliche Helfer*innen benötigt werden. U.a. ukrainische Kultur-Vereine können jetzt die Kontakte in die Ukraine nutzen, um zu helfen. Beim Dachverband der Ukrainischen Organisationen in Deutschland gibt es eine Übersicht über die Mitglieder.
  • Die Initiative Gastfreundschaft für die Ukraine, ins Leben gerufen von verschiedenen Organisationen und unterstützt vom Bundeswirtschaftsministerium, gibt auch Privatpersonen in Deutschland die Möglichkeit, Menschen auf der Flucht eine Bleibe anzubieten. Das kann eine Wohnung sein oder auch nur ein Schlafplatz. Die meisten Geflüchteten sind zurzeit Frauen und Kinder. Viele Frauen wünschen sich, nur von anderen Frauen aufgenommen zu werden. Beim Facebook-Netzwerk Host a Sister können sich daher nur Frauen anmelden, die andere Frauen aufnehmen möchten.
  • Und natürlich kannst du gemeinnützige Organisationen mit Geld- oder Sachspenden unterstützen. Dabei gilt es Folgendes zu beachten:
     
    • Hilfsorganisationen benötigen vor allem Geld, um vor Ort Produkte zu kaufen, die tatsächlich benötigt werden.
    • Wenn du Sachspenden für die Menschen in der Ukraine bevorzugst, solltest du dich genau darüber informieren, welche Dinge wirklich in der Ukraine benötigt werden, von wem sie wie in die Ukraine gebracht werden und wer sie dort wie verteilt. Effektiver für die Menschen vor Ort sind meistens Geldspenden, denn Geld "reist" schneller als Dinge und kann zielgenau eingesetzt werden. Sachspenden können vor allem für geflüchtete Menschen hilfreich sein, die in Deutschland ankommen. Aber auch hier gilt: bevor du z.B. Kleidung oder Nahrungsmittel spendest, prüfe bitte genau, ob es wirklich das ist, was am dringendsten benötigt wird.
    • Wichtig ist, an eine seriöse Organisation zu spenden und diese vorab genau zu überprüfen. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) führt online eine Liste mit seriösen Organisationen, die Spenden für Menschen in der Ukraine und auf der Flucht sammeln.
    • Das Deutsch-Polnische Jugendwerk DPJW hat eine Zusammenstellung mit finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten mit Fokus auf junge Menschen veröffentlicht

Zeit für Plan B?

An dieser Stelle wollen wir dir Alternativen und Ideen an die Hand geben, falls Plan B in Kraft treten muss und du vorerst doch nicht wie geplant ins Ausland gehen wirst:

Online-Formate

Ob Schule, Studium oder Arbeit – während der Hoch-Zeiten der Corona-Pandemie fand vieles größtenteils online statt. Auch Auslandsformate haben dadurch zunehmend ihren Weg ins Digitale gefunden. Diese Entwicklungen können dir nun zugute kommen, wenn du aktuell keinen Auslandsaufenthalt planen möchtest oder kannst.

  • Workcamps, in denen du Menschen aus aller Welt treffen und gemeinsam an Projekten arbeiten kannst, werden zum Beispiel teilweise online angeboten. Dabei unterhältst du dich i.d.R. auf Englisch und kannst deine Sprachkenntnisse verbessern. Die Schwerpunkte der angebotenen Workcamps sind sehr vielfältig. Gekennzeichnet sind solche Workcamps mit Schlagwörtern wie online, digital und virtuell. Angebote findest du hier und (je nach Verfügbarkeit) in unserem Last-Minute-Markt. Über eines der ersten virtuellen Workcamps haben wir übrigens auf Instagram berichtet.
  • Ähnlich wie Workcamps können auch einige Jugendbegegnungen online durchgeführt werden. Weitere Angebote zu Jugendbegegnungen findest du (je nach Verfügbarkeit) in unserem Last-Minute-Markt.
  • Auch freiwilliges Engagement weltweit geht von zu Hause aus. Beispielsweise als UN Online Volunteer kannst du dich in verschiedensten Bereichen einbringen: Übersetzungen, journalistische Tätigkeiten, Projektentwicklung, Öffentlichkeitsarbeit uvm. Die Anforderungen sowie der Aufwand des Engagements variieren je nach dem einzelnen Projekt.
  • Bei einem virtuellen Praktikum (auch Remote, Fernarbeits- oder Homeoffice-Praktikum genannt) kannst du bequem von zu Hause aus arbeiten, während deine Praktikumsstelle in einer anderen Stadt oder sogar in einem anderen Land liegt. In der Regel eignet sich alles, was man von einem Computer aus erledigen kann, für ein virtuelles Praktikum. Infos und Hinweise zur Planung eines Auslandspraktikums haben wir auf unserem Infoblatt für dich zusammengetragen.
  • Du wolltest eigentlich an einer ausländischen Hochschule studieren? Wie in Deutschland haben viele Hochschulen im Ausland aufgrund der Corona-Pandemie auf eine digitale Lehre umgestellt, bei der es egal ist, von wo du dich mit deinem Laptop zu den Online-Veranstaltungen dazu schaltest. Wende dich an das International Office deiner deutschen Hochschule, wenn du Interesse an Partnerinstitutionen deiner Hochschule hast oder erkundige dich direkt bei den Hochschulen im Ausland. Sogar ein komplettes Studium ist online möglich. Einige dieser Fernstudium-Angebote findest du auf www.educations.com. Wir empfehlen, bei der Planung unsere Hinweise zum Auslandsstudium sowie die Hinweise des DAAD zu beachten, insbesondere bezüglich der Anerkennung deiner Leistungen.
  • Wer sich rein aus Interesse fortbilden will und keine Leistungsanerkennung braucht, findet online ein großes Angebot an Kursen, die Hochschulen weltweit oft kostenlos anbieten. Eine riesige Auswahl von über 600 Angeboten steht auf www.classcentral.com.

Engagement in Deutschland

Nicht zuletzt ist es auch möglich, dich in Deutschland zu engagieren: Zum Beispiel über den Bundesfreiwilligendienst, ein Freiwilliges Soziales Jahr oder ein Freiwilliges Ökologisches Jahr. Freie Einsatzstellen für ein BFD, FSJ oder FÖJ findest du hier. Wenn du dich für einen kürzeren Zeitraum für eine gute Sache einsetzen möchtest, sind Workcamps in Deutschland eine gute Alternative.

 

Weiterführende Informationen

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